(Straßburg) Der homo- und gender-ideologische Lunacek-Bericht wurde vom Europäischen Parlament angenommen. 394 Abgeordneten stimmten dafür, 176 dagegen und 72 enthielten sich der Stimme. Die Rechnung linken Beharrungsvermögens, wie sie Ideologen eigen ist, wonach die bürgerlichen Kräfte lahm sind, die Christen matt und ihr Widerstand nach einem Aufbäumen bereits nachläßt, weil sie wieder in Ruhe gelassen oder sich dem Geldverdienen zuwenden wollen, ist aufgegangen. Nach dem Motto „Abstimmen, bis das Ergebnis paßt“ konnte die Homo-Agenda nach zwei Fehlschlägen beim dritten Anlauf ihren Erfolg erzielen. Die Appelle und Bürgerpetitionen, die eine Ablehnung des Lunacek-Berichts verlangten, wurden von der Mehrheit der Abgeordneten ignoriert. Ebenso die fast 1,9 Millionen Unterschriften des Europäischen Bürgerbegehrens One of Us – Einer von uns. Deren Petition war zwar nicht Gegenstand der Abstimmung, stand aber inhaltlich zur Debatte.
Im dritten Anlauf setzt sich LGBT-Agenda durch
Am Dienstag Vormittag stimmte das Europäische Parlament über den Lunacek-Bericht ab. Der Bericht, benannt nach und eingebracht von der österreichischen Grünen Ulrike Lunacek, ersetzte den im Dezember vom Parlament abgelehnten Estrela-Bericht. Mit deutlicher Mehrheit von 394 gegen 176 Stimmen bei 72 Enthaltungen gelang der grünen Österreicherin, was der roten Portugiesin verwehrt blieb. Sowohl Lunacek als auch Estrela sind Mitglieder der LGBT-Interguppe homosexueller, bisexueller und transsexueller Europaabgeordneter.
Die linken Fraktionen im Europäischen Parlament hatten es im Spätsommer 2013 eilig bekommen. Die in europäischen Partei- und Staatskanzleien umgehende Sorge vor größeren Umwälzungen bei den im Mai anstehenden Europawahlen ließ auf das Gaspedal drücken. Im dritten Anlauf ist das Unternehmen gelungen. Mit dem Lunacek-Bericht nimmt das Europäische Parlament höchst bedenkliche ideologische Positionen ein und macht sich die Homo- und Gender-Ideologie zu eigen. Dazu gehören die Yogyakarta-Prinzipien, die nun – geht es nach der linken Parlamentsmehrheit in Straßburg – in allen Staaten Grundlage der Rechtsordnung werden sollten.
Abtreibung zum „Frauenrecht“ erklärt
Dazu gehört in erster Linie die Verankerung der Abtreibung als „Frauenrecht“, mit dem Schielen nach dem Strafrecht, um die Meinung der Lebensrechtler am liebsten mit einem Maulkorb zu verbieten und unter Strafe zu stellen. Dazu gehört die Abschaffung per Mehrheitsbeschluß des biologischen Geschlechts und die Einführung des sozialen Geschlechts nach Lust und Laune des Individuums. Ebenso die irrige Position, daß Privilegien und Sonderregeln für Homosexuelle Teil der allgemeingültigen Menschenrechte seien und daher alle, bisher 120 von der Homo-Lobby geforderten Sonderrechte für Homosexuelle, gesetzlich anzuerkennen und durchzusetzen seien.
Der Lunacek-Bericht fordert die EU-Kommission auf, die Legalisierung der „Homo-Ehe“ in allen EU-Mitgliedsstaaten zur „Priorität“ zu erheben und Druck auf Nicht-EU-Staaten auszuüben, sie ebenfalls einzuführen. Ebenso sollen Sonderbestimmungen für „Transgender“ für Personalausweise eingeführt werden. „Transgender“ sind Personen, die ihr eigenes Geschlecht ablehnen und ein „eigenes“ Geschlecht wählen wollen. Die Behörden sollten diesen Launen jeweils entsprechen.
Linker Ruf nach dem Strafrecht gegen Andersdenkende
Der Lunacek-Bericht beschränkt sich aber keineswegs darauf, Privilegien für Homosexuelle und eine neue Gesellschaftsordnung durchzusetzen. Er verlangt auch eine strafrechtliche Verfolgung Andersdenkender. Wer die Sonderrechte für Homosexuelle ablehnt, wird als „homophob“ eingestuft und dessen Meinung unter Strafe gestellt werden. Ausdrücklich heißt es im Bericht der grünen Abgeordneten, daß die EU-Mitgliedsstaaten im Zusammenhang mit der „sexuellen Orientierung“ Maßnahmen zur „Einschränkung der Meinungsfreiheit“ ergreifen sollten. Die Bekämpfung der „Homophobie“, ein Begriff und Tatbestand, der von der Homo-Lobby erst vor kurzem erfunden wurde, sollte dem Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus gleichgestellt werden. In Großbritannien wurde die Ablehnung von Homosexualität bereits unter Strafe gestellt. Frankreich und Italien sind gerade dabei, solche Gesetze zu erlassen.
Gender-Umerziehung an Schulen, Umschulung von Polizei und Richterschaft
Gemäß dem nun verabschiedeten Lunacek-Bericht soll die Gender-Ideologie an den Schulen gelehrt, die Kinder umerzogen und das Lehrpersonal umgeschult werden. Ebenso sollen Polizeibeamte, Staatsanwaltschaft und Richterschaft entsprechenden Umerziehungskursen unterworfen werden, Homosexuelle immer als Opfer zu schützen und Andersdenkende als „homophobe“ Straftäter zu verfolgen.
Therapierungsverbot bei sexuellen Identitäts- und Verhaltensstörungen
Und nicht zuletzt soll jeder Versuch einer Therapierung von Homosexualität und anderen sexuellen Identitäts- und Verhaltensstörungen gesetzlich unterbunden werden.
Wie der Estrela-Bericht ist auch der Lunacek-Bericht rechtlich nicht bindend. In der linken Strategie der kleinen Schritte ist der Beschluß durch das Europäische Parlament jedoch ein „Meilenstein“ für die Homo- und Gender-Ideologen. Er hat ihre Ideologie zur offiziell vom Europaparlament empfohlenen politischen Linie erhoben, nach der sich die EU richten sollte. Der nächste Schritt ist die rechtliche Verbindlichkeit unter Berufung auf den angenommenen Lunacek-Bericht. Damit wurde das Kampffeld auf alle EU-Mitgliedsstaaten ausgeweitet. Die Stoßrichtung ist vorgegeben. Zumindest sofern die Europawahlen im Mai 2014 nicht doch die von der Lunacek-Mehrheit im Europaparlament gefürchteten Verschiebungen bringen sollten.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi