(Washington) Im Jesuitenorden stehen wie anderswo Schatten und Licht nebeneinander. Entscheidend ist, was sich in einer bestimmten Zeit durchsetzt. Es gab Jesuiten, die tauschten das Kreuz mit einer Kalaschnikow. Die Jesuitenuniversität Gonzaga University im US-Bundesstaat Washington verweigerte jüngst einer katholischen Jugendorganisation die Anerkennung, weil sie nur Katholiken aufnimmt. Von esoterisch angehauchten Zen- und Eneagrammjägern unter den Jesuiten ganz zu schweigen.
Nachdem in der vom Jesuitenorden betreuten Kirche Santo Stefano in San Remo (Ligurien) Ende 2007 gemäß dem Motu proprio Summorum Pontificum vom Rektor der Kirche, selbst Jesuit, ein erstes Meßopfer in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus zelebriert wurde, untersagte der Ordensprovinzial Pater Francesco Tata SJ weitere Meßfeiern. Das Motu Proprio Benedikts XVI. werde an allen vom Jesuitenorden betreuten Kirchen Italiens keine Anwendung finden, so der Provinzial. Ende 2012 wurde der amerikanische Jesuit Pater Bill Brennan suspendiert und ihm die Ausübung seines Priestertums untersagt, nachdem der 92-Jährige mit einer sich selbst als katholische „Priesterin“ bezeichnenden Frau eine „Messe konzelebrierte“.
Doch gibt es auch gute Initiativen, die dem Orden eine Zukunft sichern. Im deutschen Sprachraum ist dabei auch der aus dem Jesuitenorden hervorgegangene neue Orden der Diener Jesu et Mariae (Servi Jesu et Mariae, SJM) zu erwähnen, der sich der Pflege der heiligen Messe Pius V. verschrieben hat und dessen Gründer, Pater Andreas Hönisch selbst Jesuit war. Wir berichteten bereits über den Umbau der Kapelle der Jesuiten-High School von Tampa in Florida. Im Juli 2012 feierte Pater William V. Blazek SJ von der Ordensprovinz Chicago-Detroit, einer von 12 Neupriestern des Jesuitenordens in den USA die Nachprimiz in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus.
Am vergangenen Sonntag feierte Pater Robert John Araujo SJ an der ordenseigenen Loyola University von Chicago die Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus, wie New Liturgical Movement berichtete.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: New Liturgical Movement
Tja, die berühmten „Feigenblätter“. 😉 Nein, natürlich gibt es auch immer noch aufrechte und wahrhaft katholische Jesuiten, aber dieses Licht wird leider vom vielen Schatten fast vollständig absorbiert. Die katholischen Kräfte innerhalb des Ordens sollten vielleicht einmal nachdenken, ob es nicht an der Zeit sei, einen Reformzweig zu gründen, um den Orden zu retten. Pater Hönischs löbliche SJM sind ja auch schon ein solcher Versuch, der trotz massiver Behinderungen (Skandal!) blüht, wächst und gedeiht.
In diesen jungen Orden innerhalb der Kirche liegt die Zukunft unserer Hl. Kirche.
Der gesamte Modernismus und Liberalismus geht langsam aber sicher der
„biologischen Endlösung“ entgegen.
Dieser Teil des Jesuitenordens ist in der wahren Tradition des hl. Ignatius.
Der verweltlichte Teil hat sich längst dem Modernismus hingegeben und wird keinen Bestand haben.
Die Kirchenspaltung ist auch eine Ordensspaltung.