Ägypten: Koptisch-orthodoxe Christen nach Brandanschlag auf ihre Häuser inhaftiert

Die ägyp­ti­sche Poli­zei hat im ober­ägyp­ti­schen Armant zwei kop­tisch-ortho­do­xe Fami­li­en fest­ge­nom­men, nach­dem die­se zur Poli­zei­sta­ti­on gekom­men waren, um Brand­an­schlä­ge auf ihre Häu­ser anzu­zei­gen, berich­tet die Inter­na­tio­na­le Gesell­schaft für Men­schen­rech­te (IGFM) bereits gestern. Die Kop­ten wur­den von der Poli­zei gezwun­gen, ein Pro­to­koll zu unter­schrei­ben, wonach sie ihre Häu­ser selbst ange­zün­det hät­ten, um die Tat Mus­li­men anzu­la­sten und Poli­zei­schutz einzufordern.

Den Angrif­fen auf die kop­ti­schen Häu­ser gin­gen am 13. Febru­ar Anschlä­ge auf vier, von Chri­sten geführ­te Geschäf­te vor­aus, berich­tet die IGFM wei­ter. Gerüch­ten zufol­ge soll eine Lie­bes­be­zie­hung zwi­schen einer mus­li­mi­schen Frau und einem Chri­sten ein Anlaß für die Aus­schrei­tun­gen gewe­sen sein. Loka­len Zei­tun­gen zufol­ge lie­ge der Ursprung der Unru­hen an Beschul­di­gun­gen, ein Christ hät­te mus­li­mi­sche Frau­en durch Erpres­sung mit Nackt­auf­nah­men gezwun­gen, zu konvertieren.

In der Rea­li­tät betei­li­gen sich oft ägyp­ti­sche Sicher­heits­kräf­te an den anti-christ­li­chen Gewalt­ta­ten. Im Jahr 2006 sind allein bei Angrif­fen auf Kir­chen in el-Uday­saat und Alex­an­dria zwei Kop­ten getö­tet und mehr als zwan­zig ver­letzt wor­den. Die IGFM for­dert die ägyp­ti­sche Regie­rung daher auf, Maß­nah­men zu ergrei­fen, um reli­gi­ös moti­vier­te Gewalt­ta­ten, beson­ders in den Rei­hen des Poli­zei­ap­pa­ra­tes, einzudämmen.

Text: Jens Falk unter Ver­wen­dung von Pres­se­ma­te­ri­al der IGFM

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